Friedrich C. Heller: Emmy Zweybrück

Friedrich C. Heller:
EMMY ZWEYBRÜCK – Werkstätte und Schule
[= biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung, hg. v. Ilse Korotin; 20]

2017, ISBN 978-3-7069-0947-1, 186 Seiten + 16 Seiten Bildteil, Klappenbrosch.
€ [A] 28,80 / € [D] 28,00   

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Das vorliegende Buch eröffnet zahlreiche Blicke auf die Geschichte des österreichischen Kunsthandwerks in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in dem ja Frauen eine besonders prägende Rolle gespielt haben. Gleichzeitig werden Positionen des (später so genannten) Designs vor 1940 verdeutlicht – ein Beitrag zu einer noch zu leistenden Forschung in Österreich, die Entwicklungen  neben der Wiener Werkstätte ins Auge fassen müßte. Emmy Zweybrücks zweite Karriere in den USA läßt sich aber auch als ein Stück der amerikanischen Design-Geschichte lesen, zu der sie zweifellos wichtige Beiträge geleistet hat – auch dies in den USA noch keineswegs im Detail erforscht. Ein besonderes Moment in der Biografie Emmy Zweybrücks – nämlich die komplexen und keineswegs leicht interpretierbaren Gründe für ihre (in den gängigen Lexika kurz so genannte) „Emigration“ – fordert außerdem zu einem Bedenken heraus, das die Motive für den Wechsel der Lebenswelt detaillierter ins Auge fassen muß; das Erklärungsmuster erzwungener Emigration scheint hier nicht mehr ausreichend. Das Buch wendet sich an kunst- und kulturhistorisch orientierte Leser und Forscher, ebenso an Museen, Kunstgalerien und Sammler. Diesen Lesern werden vor allem die  verschiedenen lexikalischen Anhänge von Nutzen sein. Ein Lexikon der Schülerinnen und Mitarbeiterinnen in der Werkstätte erfaßt viele dieser zumeist vergessenen Künstlerinnen hier erstmals mit biografischen Daten.