Jezek: Rhythmus und Sprache

_978-3-7069-0658-6Magdalena Maria Jezek:
Rhythmus und Sprache. Zusammenhänge und gegenseitige Beeinflussung von musikalischem und sprachlichem Rhythmus

[= Studia Interdisciplinaria Ænipontana, hg. v. Peter Anreiter; 15]

2011, ISBN 978-3-7069-0658-6, ISSN 2070-6405, 104 S., brosch.
€-A 28,00 / €-D 27,20

pdf_button

Aus psycholinguistischer Perspektive sind beträchtliche Zusammenhänge zwischen Sprache, Musik und Rhythmus zu erkennen, die sich in vielen Bereichen nach­weisen lassen. So bildet etwa die Perzeption von musikalischem Rhythmus be­stimmte kognitive bzw. neuronale Mechanismen ab, die auch in unserem Kommu­ni­kationssystem vorkommen.
Die Funktion des musikalischen und sprachlichen Rhythmus, deren gegenseitige Beeinflussung, deren Verarbeitung im Gehirn sowie die Bedeutung musikalisch-rhythmischer Vorerfahrungen in Bezug auf sprachrhythmische Aspekte, sind zen­trale Bereiche dieser Arbeit.
Im Zuge eines Experiments wurde die Perzeption von sprachlichen Rhythmus­strukturen bei musikalisch geschulten, speziell rhythmisch-musikalisch ausgebil­de­ten und musikalisch ungeschulten Personen untersucht. Hierbei waren die Pro­banden aller drei Gruppen vor die Aufgabe gestellt, die mittels Tonband prä­sen­tierten Satzpaare aus unterschiedlichen Sprachen zu differenzieren, wobei sich die vorgespielten Sätze lediglich durch sprachrhythmische Ungleichheiten unterschie­den. Die präsentierten Sprachbeispiele decken sämtliche in natürlichen Sprachen vorkommenden Rhythmusklassen ab: akzentzählende, silbenzählende und moren­zählende Sprachen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen mit musikalischen bzw. speziell rhythmisch-musikalischen Vorerfahrungen sprachrhythmische Unterschiede besser unterscheiden können als Probanden ohne musikalische Vorbildung.