Karin Mössler
Wiener Schule der Musiktherapie. Von den Pionieren zur Dritten Generation (1957 bis heute)
[= Wiener Beiträge zur Musiktherapie, hg. von E. Fitzthum, D. Oberegelsbacher u. D. Storz; 8]
2008, ISBN 978-3-7069-0477-3, 262 S., brosch.
€-A 34,00 / €-D 33,10
Die Musiktherapie etablierte sich in Wien ab den späten 1950er Jahren, eingebettet in den klinischen und akademischen Kontext des damaligen Gesundheits- und Hochschulwesens. Namhafte Ärzte sahen in der Musiktherapie eine Chance, den psychisch kranken und behinderten Menschen zu erreichen und ihn aus der Isolation der langzeitpsychiatrischen Verwahrung zurück in ein soziales Leben zu führen. Im Sinne eines humanistischen Paradigmas beriefen sich die sieben Pioniere der „Wiener Schule der Musiktherapie“ auf theoretische Konzepte, die in ihrer Ursprünglichkeit nach Ganzheitlichkeit, Individualität und Integration streben. In Abstimmung auf ihre Klientel entwickelten sie differenzierte klinische musiktherapeutische Methoden. Diese Theoriebildungen sowie deren Weiterentwicklungen durch die Zweite Generation werden einer genauen Betrachtung unterzogen. Ein musiktherapeutischer Stammbaum, der den Leser durch drei musiktherapeutische Generationen führt, soll sichtbar gemacht werden. Die „Wiener Schule der Musiktherapie“ – die Identität einer Schulengemeinschaft – zeigt sich hier von einer bekannten und unbekannten Seite. Ihre Theoriebildung nimmt in der musiktherapeutischen Lehre einen internationalen Vorbildcharakter ein und lieferte die Basis für ein musiktherapeutisches Berufsgesetz in Österreich.