Dür, Esther: Erika Mitterer und das Dritte Reich

Dür, Esther: Erika Mitterer und das Dritte Reich. Schreiben zwischen Protest, Anpassung und Vergessen. ISBN 978-3-7069-0351-6. Broschiert, 2006, 358 Seiten. €-A 32,00; €-D 31,10

Die österreichische Schriftstellerin Erika Mitterer (1906-2001) hat nahezu das ganze 20. Jahrhundert und damit mehrere Epochen – Ständestaat, „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten, Zweiten Weltkrieg und Gründung der Republik Österreich – als Zeitzeugin erlebt und viele dieser Erfahrungen literarisch verarbeitet. Bereits während des Dritten Reiches veröffentlichte sie mit dem historischen Roman Der Fürst der Welt eine kritische Parabel auf die NS-Herrschaft. Auch in ihrem Nachkriegswerk setzte sie sich wiederholt mit dieser Thematik auseinander: In der Erinnerung an diese Zeit sah sie die Grundvoraussetzung dafür, dass eine solche Katastrophe sich nicht wiederhole. Wendelin Schmidt-Dengler hatte 1987, anlässlich der Neuauflage des Fürst der Welt, dazu aufgerufen, Erika Mitterer neu zu entdecken. Das vorliegende Buch greift diese Forderung auf und zeigt Mitterer als lange unterschätzte Autorin und genaue Beobachterin des Zeitgeschehens.