Springer, Christian: Verdi-Studien. Verdi in Wien | Hanslick versus Verdi | Verdi und Wagner | Zur Interpretation der Werke Verdis | Re Lear – Shakespeare bei Verdi. ISBN 978-3-7069-0292-2. Broschiert, 2005, 433 Seiten. €-A 34,00; €-D 33,10 VERGRIFFEN!Das vorliegende Buch versammelt einige bislang nicht publizierte Untersuchungen zu diversen Aspekten zu Verdis Leben und Werk. Das Thema „Verdi in Wien“ wird in der Literatur immer nur kurz und am Rande gestreift. Kaum ein Autor hat sich der beiden interessanten Wien-Besuche Verdis in den Jahren 1843 und 1875 und deren Begleitumstände angenommen. Die Erörterung der Einstellung des aus Prag stammenden und in Wien tätigen Kritikers Eduard Hanslick zu Verdis Arbeiten und Karriere war ursprünglich als Abschnitt von „Verdi in Wien“ geplant. Umfang und Qualität des Materials zu diesem Thema haben es jedoch angezeigt erscheinen lassen, alles Wesentliche, was Hanslick über Verdi geäußert hat und womit er die Verdi-Rezeption in Wien und im deutschen Sprachraum zu beeinflussen suchte, in einer eigenen Studie zusammenzufassen und zu kommentieren. Das Thema „Verdi und Wagner“ wurde in der Literatur seit den 1860er Jahren mehrfach behandelt. Dennoch finden sich immer wieder Dokumente und Aspekte, die das Thema neu beleuchten. Verschiedene Aspekte des Themenkomplexes „Verdi und Shakespeare“ wurden in der Literatur wiederholt behandelt, wobei das Hauptaugenmerk naturgemäß auf Macbeth, Otello und Falstaff gelegt wurde. Schwerpunkt der im vorliegenden Band enthaltenen Studie sind Verdis nicht realisierte Shakespeare-Projekte. Zunächst werden Hamlet und The Tempest entsprechend dem Interesse, das Verdi den Stoffen entgegenbrachte, kurz in Augenschein genommen. Das Hauptaugenmerk gilt Re Lear, mit dem sich Verdi fünfzig Jahre lang auseinandersetzte, den er mit zwei Librettisten in Angriff nahm und dann doch nicht komponierte. Heute weitgehend unbekannte Berichte von Augen- und Ohrenzeugen über Verdis Arbeitsweise, seine Interpretationswünsche und Dirigate kamen noch Jahre nach dem Tod des Komponisten zutage. Da Verdi sowohl bei der Komposition als auch bei der szenischen Realisation seiner Werke pragmatisch vorging und theaterpraktischen Aspekten ausnahmslos den Vorrang vor theoretischen Erläuterungen einräumte, sind seine Wünsche und Ansichten auch heute noch von enormem Interesse.