Tavernaro, Thomas: Der Verlag Hitlers und der NSDAP. Die Franz Eher Nachfolger GmbH. ISBN 978-3-7069-0220-5. Broschiert, 2004, 167 Seiten. €-A 28,80; €-D 28,00
Hinter der unscheinbaren Firmenbezeichnung Franz Eher Nachfolger GmbH verbarg sich in den Jahren von 1933 bis 1945 der größte Verlagskonzern des Deutschen Reiches. Es handelte sich um den „Zentralverlag der NSDAP“, in dem so bekannte Druckwerke wie das Parteiorgan Völkischer Beobachter und Hitlers Mein Kampf erschienen waren. Der Aufstieg des Parteiverlages der Nationalsozialisten zu diesem Mediengiganten erfolgte nicht auf Grund marktwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, sondern wurde durch politischen Druck bewerkstelligt. Der Eher-Verlag war nicht nur eine Nebensache oder ein Anhängsel der NSDAP und somit ein unwesentlicher Bestandteil der Geschichte des Aufstieges, der Machtübernahme und der Ideologie dieser Partei. Die NS-Führung verstand es ja, ihre menschenverachtende Weltanschauung gerade über Massenmedien, wie etwa den elektronischen Medien, aber auch Zeitungen und Zeitschriften zu verbreiten und mit diesen ihre Herrschaft abzusichern. Die öffentliche Meinung wurde so in eine Richtung gesteuert, die zur Realität des Verbrechensregimes führte. Der Parteiverlag der NSDAP der für die Herausgabe eines Großteils der Zeitungen, Zeitschriften und Weltanschauungsschriften verantwortlich war, ist daher als zentrale Instanz zur Vermittlung der nationalsozialistischen Propaganda anzusehen. Die hier vorgestellte Verlagsgeschichte stellt das Ergebnis vierjähriger Forschungsarbeiten zum Thema dar.